Untersuchungsraum

 

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Naturräumliche Lage

Das Bearbeitungsgebiet umfasst nicht das gesamte Einzugsgebiet der Prims, weil die sonst entstehende Datenmenge den Rahmen der Diplomarbeit sprengen würde.

Der Untersuchungsraum erstreckt sich von der Quelle im „Malborner Wald“, auf rheinland-pfälzischem Boden im Hunsrück, bis „Michelbach“ im zentralen Saarland. Mit einer Größe von 441 km² ist somit rund 60 % der Gesamtfläche des Einzugsgebiets abgedeckt.

Die mittlere Geländehöhe beträgt 432 müNN, erreicht ihr Maximum beim „Sandkopf“ zwischen „Züsch“ und „Borfink“ im Hunsrück und ihr Minimum an der Pegelmessstelle „Michelbach“ mit 227 müNN.

Die Prims mündet bei „Saarlouis“ in die Saar und ist als drittgrößter Nebenfluss derselbigen, mit einer Gesamtlänge von 67,6 km zusammen mit ihren Gewässern geringerer Ordnung, den mesoskaligen Einzugsgebieten zuzuordnen.

Die Prims und ihre Nebenbäche durchfließen eine Mittelgebirgs-Hügellandschaft, die in mehrere naturräumliche Haupteinheiten untergliedert wird, von denen folgende bis Michelbach vertreten sind (SCHNEIDER 1972):

·             Hunsrück

·              Hoch- und Idarwald

·              Saar Ruver Hunsrück

·              Hochwaldvorland

·             Prims–Nahe-Bergland

Klima

Das regionale Klima ist gemäßigt-atlantisch, geprägt mit vorherrschenden zyklonalen Witterungseinflüssen, die zu relativ milden Durchschnittstemperaturen führen.

Ein Blick auf die langjährige Niederschlags- und Temperaturverteilung der Klimastation Weiskirchen zeigt, dass die Temperaturen im Sommerhalbjahr zwischen 10 und 19 °C und im Winterhalbjahr zwischen 1 und 9 °C liegen. Die typische Jahrestemperaturkurve für Zonen der gemäßigten Breiten unterschreitet im Bearbeitungsgebiet im langjährigen Mittel jedoch nicht die Null-Grad-Grenze. Die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur für den Zeitraum November 1993 bis Oktober 2004 beträgt rund 10 °C.

Die Temperaturabweichungen innerhalb des Einzugsgebiets sind lediglich auf die Höhendifferenzen und dem damit verbundenen Temperaturgradienten verbunden.

„In der freien Atmosphäre nimmt die Temperatur im Durchschnitt 0,6 K pro 100 m ab“ (LILJEQUIST/CEHAK 1984, S.36).

Die ozeanisch–montane Klimazone mit vorherrschenden Westwinden führt zu Steigungsniederschlägen an den ansteigenden Hängen des Hunsrücks und somit zu höheren Niederschlagssummen als in den flacheren Regionen des Saartals.

Geologie / Boden

Wichtig für die Berechnung der Grundwasserneubildung ist unter anderem die geologische Beschaffenheit des Untergrundes und die damit verbundene Durchlässigkeit der Gesteine.

Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) folgt dabei der Einstufung der Geologie in Durchlässigkeitsklassen.

Klassen

Durchlässigkeit [m/s]

Leiter

Leitfähigkeit

1

10-1 - 10-2

Grundwasserleiter

sehr hoch

2

10-2 - 10-3

Grundwasserleiter

hoch

3

10-3 - 10-4

Grundwasserleiter

mittel

4

10-4 - 10-5

Grundwasserleiter

mäßig

5

10-5 - 10-7

Grundwassergeringleiter

gering

6

10-7 - 10-9

Grundwassergeringleiter

sehr gering

7

10-9 - 10-10

Grundwassergeringleiter

äußerst gering

8

10-1 - 10-3

Grundwasserleiter

sehr hoch bis hoch

9

10-3 - 10-5

Grundwasserleiter

mittel bis mäßig

10

10-5 - 10-9

Grundwassergeringleiter

gering bis äußerst gering

11

10-1 - 10-10

-

sehr stark variabel

12

10-4 - 10-6

-

mäßig bis gering

Der Saar-Ruver-Hunsrück und Idarwald werden der Variskischen Deutschen Mittelgebirgs-bildung zugeordnet, deren Ausgangsgesteine devonische Quarzite und Schiefer mit eingeschalteten Bundsandsteinen bilden.

Mit einen markanten Höhensprung setzt sich das Hochwaldvorland bis zu 300m gegenüber dem Hoch- und Idarwald ab. Dort finden sich nun erstmals permische Gesteine.Das Perm tritt in dieser Region nur in seiner kontinentalen Ausprägung, dem Rotliegendem, auf. Marine Ablagerungen des Zechsteinmeeres konnten nicht nachgewiesen werden, da nach bisherigem Kenntnisstand das Zechsteinmeer von Osten her nur bis in die südliche Pfalz vorgedrungen ist.

Die Trias ist lediglich im nordwestlichen Teil des Untersuchungsraums vertreten.Als einziges Ausgangsgestein stellt der Mittlere Bundsandstein der vertikalen Sickerwasser-bewegung nicht nur Klüfte, sondern auch Poren zur Verfügung und ist mit einer mittleren Durchlässigkeit von 10-3-10-4 m/s der beste Grundwasserleiter im Untersuchungsraum.

Die Gliederung der quartären Geologie wird grob in zwei Klassen unterteilt. Sie setzt sich aus Lehm, Hangschutt und Terrassen und den fluvialen Talfüllungen zusammen.

Für ausführlichere Informationen zur Geologie wird hierbei auf

SCHNEIDER, H. (1991): Sammlung Geologischer Führer (Band 84), Gebrüder Borntraeger, Berlin, Stuttgart

verwiesen.

Neben den geologischen Aspekten stehen vor allem bodenkundliche Parameter im Focus der Grundwasseruntersuchungen. Das Bodeninformationssystem des Saarlandes (SaarBIS) unterscheidet im Saarland insgesamt 100 Bodeneinheiten, die zunächst nach dem Wasserregime in semiterrestrisch (grundwassernah) oder terrestrisch (grundwasserfern) unterteilt werden. Die zweite Gliederungsstufe richtet sich nach der geologische Systematik der Bodeneinheiten.

Naturgemäß überwiegen in den semiterrestrischen Bodeneinheiten der Anteil der Gleyen. Dieser Bodentyp ist besonders für die Tiefenbereiche der kleineren Täler charakteristisch, wobei sich örtlich auch Übergänge zu Mooren nachweisen lassen (z.B. Anmoore, Anmoorschichtgley). In den ausgedehnten Talebenen der Prims treten dagegen bevorzugt Auenböden auf. Als absolut dominant unter den terrestrischen Böden tritt die Braunerde mit ihren Übergangssubtypen in Erscheinung und lässt sich ohne Weiteres als Leitbodentyp der Region bezeichnen. Daneben finden sich Ranker, Regosole, Pelosole, Podsole und Pseudogleye.

Die Analyse der Bodenarten zeigt, dass nicht nur Feinbodenarten, d.h. Gemenge der Korngrößenfraktion < 2 mm Durchmesser (Sand, Schluff, Ton), sondern auch Grobboden-arten, d.h. Böden mit Anteilen der Fraktion ³ 2 mm Durchmesser (Skelett), im Bearbeitungsgebiet vertreten sind. Die Nomenklatur der Gesamtbodenarten erfolgt gemäß Bodenkundlicher Kartieranleitung. Dabei entfällt die Angabe der Feinbodenart bei Grobbodenanteilen > 75 Vol. % und bei weniger 2 Vol. % Grobboden die Angabe der Grobbodenart.